VORWORT
Es gibt eine Vielzahl von Lehr- oder Arbeitsbüchern, die dem Leser eine Einführung in die prozedurale (bzw. ablauforientierte) Programmierung vermitteln, immer wird dabei jedoch von der Verwendung einer bestimmten Programmiersprache ausgegangen. Lösungen von Programmieraufgaben werden daher in diesen Büchern sehr oft nicht allgemeingültig dargestellt, sondern berücksichtigen immer Besonderheiten der verwendeten Programmiersprache.
Da sich die Vorarbeiten für die Erstellung eines Programms - auf organisatorischer und analytischer Ebene - kaum unterscheiden, egal, ob die Kodierung später in einer maschinen- oder problemorientierten Programmiersprache erfolgt, gibt es auch hiefür eine Reihe von Fachbüchern, die ohneweiters mit Erfolg verwendet werden können. Allerdings enthalten diese Bücher oft nur allgemeine Lösungsansätze.
Schwerpunkt dieses Lehrbuchs ist die ablauforientierte Programmierlogik. Es wird versucht, ohne auf bestimmte maschinen- oder problemorientierte Programmiersprachen konkret einzugehen, die bei Programmieraufgaben auftretenden Probleme für den Programmierer in möglichst allgemeingültiger Form zu vermitteln und darüber hinaus auch vollständige - programmiersprachenunabhängige - Lösungen der Aufgaben zu zeigen. Da für die Verwendung dieses Arbeitsbuches keine bestimmte Programmiersprache vorgesehen ist, werden bekannte, aber auch spezielle Hilfsmittel der Programmerstellung (Programmablaufpläne, Speicherbelegungspläne usw.) auch vom Gesichtspunkt der maschinenorientierten Lösung aus betrachtet. Damit wird in diesem Arbeitsbuch gleichzeitig auch Grundlagenwissen über Interna eines Computers dargestellt.
Zahlreiche Beispiele mit vollständig ausgearbeiteten Lösungen veranschaulichen die Theorieabschnitte und der Leser kann anhand der Programmvorgaben sein erworbenes Wissen gleich praktisch umsetzen.
Zusätzlich werden etliche Beispiele in die vier Programmiersprachen ASSEMBLER (konkret: IBM/370-ASSEMBLER), COBOL, PL/I (jeweils unter dem Betriebssystem OS/390) und C/C++ (unter dem Betriebssystem Windows) übersetzt, sodass sich der Leser auch ein Bild von der praktischen Umsetzung der Theorie machen kann. Diese übersetzten Programme werden allerdings nicht erklärt! Außerdem folgen die Übersetzungen ziemlich genau den Struktogrammlösungen und schöpfen daher im Allg. nicht alle Möglichkeiten aus, die eine Programmiersprache bietet.
Da es heute praktisch keine reinen C-Compiler mehr gibt, wurden einige bequeme Sprachelemente von C++ in den C-Programmen verwendet (vor allem Referenzen für Ausgangs- und Durchgangsparameter bei Funktionen, einmal auch das C++-Objekt cin
für die Standardeingabe; nähere Erläuterungen dazu in den C-Programmen der Übungen A3, A4 und A5).
Der Quellcode aller übersetzten Programme zusammen mit geeigneten Testdaten befindet sich im Web zum Herunterladen unter der Adresse
http://www.beringer.at/downloads/beispieleLogikbuch.zip
Die Programmiersprache PHP wird zwar im Buch nicht behandelt, jedoch gibt es alle Programme auch als PHP-Programme unter der Adresse
http://www.beringer.at/downloads/beispieleLogikbuchPHP.zip
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass aus Platzgründen in den übersetzten Programmen Kommentare und Programmbeschreibungen fehlen - der Leser muss diese selbst ergänzen! Außerdem wurden für symbolische Adressen bzw. für Variablennamen oft nur kurze Abkürzungen verwendet (z.B. ZZ für ZEILENZAEHLER, EB für EINGABEBEREICH, AB für AUSGABEBEREICH u.ä.). Natürlich wird ein guter Programmierer längere sprechende Namen für Datenfelder verwenden. Wir haben (wiederum aus Platzgründen) dies nicht immer getan.
Variablennamen für Eingabedatenfelder beginnen im Allg. mit dem Buchstaben 'E', jene für Ausgabedatenfelder mit 'A'. Variablennamen für Parameter beginnen im Allg. mit den Buchstaben 'P' oder 'V' (im letzteren Fall handelt es sich meist um Vergleichsfelder).
Die Lösungen zu allen 46 Übungsaufgaben sind vollständig vorhanden - entweder gleich anschließend an die Programmvorgabe oder im Lösungsteil (Kapitel 11). Weiters gibt es im Kapitel 12 für etliche Beispiele die jeweilige Lösung in Form eines Grobstruktogramms.
Die Beispiele und Programmvorgaben stammen aus den folgenden 5 Lehrstoffgebieten:
- einfache und komplexe Listenerstellung
- Arithmetik (Festkomma, Gleitkomma)
- Gruppenwechsel
- Tabellenverarbeitung (Indexierung)
- Mischlogik und Änderungsdienst
Vorweg sei noch festgestellt, dass zum Durcharbeiten dieses Arbeitsbuches keine speziellen Vorkenntnisse benötigt werden!
Die Autoren
Alfred Beringer und Gustav Hanke
Alle Rechte vorbehalten |
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Das Fachbuch PROGRAMMIERLOGIK des Eigenverlags BERINGER kann direkt beim Autor Beringer Alfred bestellt werden.
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